Alles im Zeichen der Öl-Sanktionen gegen Russland

Ölmarkt: Alles im Zeichen der Öl-Sanktionen gegen Russland

Vertreter der G7 Gruppe haben bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj am Wochenende bekannt gegeben, russisches Rohöl/Ölprodukte zu verbieten. Bestehende Verträge werden nicht verlängert. Damit will man die Wirtschaftskraft weiter destabilisieren. Die OPEC+ hat auf ihrem letzten Treffen keine neuen Förderanhebungen beschlossen, die jüngsten Ankündigungen der EU spielen der OPEC+ in die Karten, da die Preise auf Sicht weiter steigen werden. Für die EU ist es ein Rückschlag, da es bedeutet, dass kein zusätzliches Öl aus den OPEC-Staaten in Richtung Europa fließt und eine Positionierung in Richtung Russland.

Nach einem Bericht des Leiters der Investment-Firma Investec, betrachtet die OPEC+ die jetzige Situation nicht als Versorgungsproblem, sondern dass sich die EU zukünftig auf höhere Preise für Öl einstellen muss. Wahrscheinlich werden die Preise auch die nächsten Monate hoch bleiben, bis stabile Alternativen gefunden wurden.

Am Freitag brachen im Laufe des Nachmittags die Preise auf breiter Front ein, nachdem die ungarische Regierung Sanktionen gegen russisches Öl ablehnte und einem Antrag nicht zustimmen werde. Anleger haben daraufhin Positionen glattgestellt, um Gewinne vor dem Wochenende einzustreichen und sich neu zu positionieren. Nun beobachtet man sorgsam die Märkte, um wieder neu einzusteigen.

Die Raffinerien in Schwedt und Leuna bereiten sich gerade intensiv auf den Zeitpunkt vor, ab dem kein russisches Rohöl mehr verarbeitet werden soll. Diese beiden Raffinerien sind auf russisches Ural-Öl konditioniert und bei der Umstellung auf eine andere Sorte werden sie vorerst nur auf Minimallast fahren können. Diese Herausforderung haben auch andere europäische Raffinerien (vorwiegend Osteuropa) und so wird die Versorgungssituation auch in Zukunft angespannt bleiben.

Am 1. Juni wird es vermutlich zu Engpässen an deutschen Tankstellen kommen, da die Bundesregierung einen Tankrabatt einführt. Viele Betreiber reduzieren daher ihre Lieferungen für den Mai, um diesen Effekt zum Juni für sich zu nutzen, aber fehlende Tankfahrerkapazitäten und voraussichtlich lange Wartezeiten an den Ladestellen können zu Leerständen führen.

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