Ölpreise mit einer leichten Erholung

ICE Gasoil hat gestern mit einem Schlusskurs von 599,50 USD geschlossen, das waren 6,50 USD unter dem Vortag. Brent musste einen größeren Rückschlag hinnehmen und hat mit einem Kurs von 74,68 USD geschlossen. Am Vormittag wurde Brent noch mit 76,20 USD gehandelt. Der Eurokurs ist auf 1,1910 USD gefallen.

Die Delta-Variante des Coronavirus ist in immer mehr Ländern auf dem Vormarsch und führt zu stärkeren Sicherheitsmaßnahmen. Einige Länder gehen bereits verhalten in den Lockdown-Modus. Diese Maßnahmen haben gestern zu einer Preiskorrektur an den Ölbörsen geführt. Die Mobilität der Gesellschaft nimmt aber insgesamt weiter zu. Gasoil konnte die Unterstützung bei 595 USD nicht durchbrechen und könnte jetzt wieder einen neuen Anlauf auf die 610 USD-Marke nehmen. Mittelfristig sehen Analysten und einige CEOs größerer Ölgesellschaften einen Rohölpreis von 80 USD bei Brent und für 2022 einen Rohölpreis von 100 USD, dies aber nur für kürzere Marktphasen.

Der Ölmarkt steht seit letztem Sommer weltweit vor einem großen Angebotsmangel, da die Erholung in vielen Ländern schneller voranschreitet als erwartet und einige Ölunternehmen ihre Investitionen wegen der Energiewende weiter zurückfahren. Vor 5 Jahren haben die Investitionen noch bei 400 Milliarden Dollar im Ölsektor betragen, aktuell befinden sie sich noch bei 100 Milliarden Dollar. Der Alltag zeigt, dass wir noch nicht so weit sind und auf fossile Brennstoffe angewiesen sind.

Wirtschaftliche Erholung in China

Experten gehen davon aus, dass sich die Situation noch weiter verschärfen wird und die Nachfrage das Angebot übersteigt. Hinzu kommt das die wirtschaftliche Erholung in China in diesem Jahr schneller voranschreitet als erwartet. Die Weltbank hat ihre Prognose für das Wachstum in China um 0,4 % auf 8,5 % erhöht. Im nächsten Jahr rechnet die Weltbank damit, dass sich China wieder auf dem Niveau vor Beginn der Pandemie befindet und das hat zur Folge, dass China mehr Öl benötigen wird.

Im Iran ist es zu einem Ölarbeiterstreik gekommen, Mitarbeiter von 60 Unternehmen fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine Anhebung des Arbeitslohns.

Folgende Wirtschaftsdaten stehen für heute an: Immobilienpreisindex USA, Ansprache der EZB Präsidentin Lagarde und die API-Daten (Erwartung: Rohöl -4,3 Mio. Barrel, Destillate +0,5 Mio. Barrel und Benzin -0,8 Mio. Barrel)

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