Ölpreise steigen wieder – Atomverhandlungen gehen in die nächste Runde

Am Freitag ist die ICE Gasoil Börse mit einem +2 USD aus dem Handel gegangen, das Settlement lag bei 593,50 USD. Der Euro konnte sich zum Wochenende stabilisieren und notierte am Freitagabend bei 1,1911 USD, aktuell steht der Eurokurs bei 1,1878 USD und startet mit leichten Verlusten.
Die Atomverhandlungen mit dem Iran sind weiterhin Ergebnislos und müssen in die nächste Runde gehen. Die Wahl des neuen Präsidenten Ebrahim Raeissi macht das nicht einfacher, da er zum Lager der Hardliner gehört. Raeissi hat sich nicht die Atomverhandlungen als oberste Priorität auf die Fahne geschrieben. Damit dürfte das Thema mehr Öl aus dem Iran vorerst vom Tisch sein. Im Moment drehen sich die Verhandlungsparteien im Kreis, die USA fordern, der Iran soll sich erst einmal an die Atomauflagen halten und der Iran fordert dagegen von den USA die Sanktionen zu lockern, als Geste um an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Die Ersten Notenbanker fordern, dass es bereits 2022 eine Zinsanhebung gibt, da befürchtet werden müsse, dass die Inflation schneller voranschreitet als zunächst erwartet. Die Zeit des „billigen Geldes“ müsse vorbei sein. Die Angebotsseite nach den zunächst gescheiterten Atomverhandlungen wird weiter hin knapp sein, da die Weltwirtschaft aufgrund von Lockerungen schneller wächst als zunächst erwartet. Nur der Reisesektor hängt noch hinterher, sobald aber wieder mehr Aktivität im Reiseverkehr zu verzeichnen ist, könnte dies die Versorgungslage zusätzlich verschärfen.
Die Wetterlage im Golf von Mexiko hat sich über das Wochenende wieder beruhigt und der Tropensturm hat keinerlei nennenswerte Auswirkungen auf die Ölförderung.
Charttechnisch dürfte noch etwas Spielraum bis in den Bereich 605 USD sein, sollten sich aber Meldungen über die neue Delta-Variante des Coronavirus vermehren, ist ein erneuter Rücksetzer möglich.