Preisanstieg vorerst ausgebremst

Gestern zeigte ICE Gasoil wenig Bewegung, die Kurse schwankten zwischen 599 USD und 605,75 USD, letztlich konnte sich ICE Gasoil zum Tagesende auf dem Niveau der letzten Woche stabilisieren und hat den Handel mit 600,50 USD geschlossen. ICE Brent schloss mit 74,48 USD. Der Eurokurs konnte sich im Laufe des Tages behaupten und notierte mit 1,1810 USD.

Die Bestandsabbauten zeigten laut API einen größeren Abbau über alle Produkte als erwartet. Zurzeit haben die Daten noch keinen Einfluss auf die Preise. Rohöl -4,7 (Erwartung -3,1), Destillate -1,9 und Benzin -6,2 Mio. Barrel. Heute Nachmittag stehen die DOE-Daten an. Sollten diese nur im Ansatz die API-Daten von gestern Abend bestätigen, könnte es einen kräftigen Schub nach oben geben.

Doch ist das auch immer gewünscht? Es gibt genügend Kräfte am Markt, die verhindern möchten das der Ölpreis weiter ansteigt. Für die US-Wirtschaft, die einen großen Öl-Durst hat, ist es enorm wichtig, dass die Rohölpreise kein zu hohes Niveau erreichen, da dies zulasten der Produktivität geht. Zum anderen ist der Verbraucher in den USA sehr preissensibel, wenn es um die Tankfüllung für seinen Pickup-Truck geht und das ist nicht gut für den Rückhalt des Präsidenten in der Wählerschaft. Nichts fürchtet der amerikanische Präsident mehr als steigende Ölpreise.

Des Weiteren konnte Venezuela trotz Sanktionen ihre Rohölkapazitäten weiter steigern und haben einen dankbaren Abnehmer gefunden. Ein Großteil des Öls geht mittlerweile nach China. Wenn die USA das weiter tolerieren und die Sanktionen weiter lockern, die unter der Trump-Regierung beschlossen wurden, könnte somit eine Menge mehr Öl auf den internationalen Markt gelangen und die Preise langfristig drücken.

Zurzeit steht aber noch die Delta-Variante des Coronavirus im Mittelpunkt, die noch für Verunsicherung sorgt. Die Stützungsprogramme laufen weltweit, um nicht noch einmal in den nächsten Lockdown zu laufen und die aktuelle Unterversorgung der Weltmärkte an Ölprodukten bestimmen aktuell das Preisgeschehen.

Im Wirtschaftskalender stehen heute die DOE-Daten an.

Zurück