Ruhiger Wochenbeginn, Preise stabilisieren sich auf schwächerem Niveau

Marktinfo vom 18. Juli 2022 - Zum Wochenstart haben sich die Preise auf einem für uns im Moment schwächeren Niveau stabilisiert. ICE Gasoil ist am Freitag mit 1112,50 USD aus dem Handel und ICE Brent 101,16 USD gegangen.
Die Nahost-Reise von US-Präsident Biden hat bisher noch keine Erkenntnisse darüber gebracht, ob Saudi-Arabien seine Ölfördermengen anheben wird und auch im Atomstreit mit dem Iran gibt es noch keine Bewegung. Präsident Biden hat Israel und Saudi-Arabien seine volle Unterstützung zugesagt, aber die Führung im Iran ist davon völlig unbeeindruckt und hält an seinem Atomprogramm weiter fest. Experten gehen von weiteren Spannungen in der Region aus.
Die Unruhen in Libyen haben zu einem Fördereinbruch in der letzten Woche geführt. Wann der Normalbetrieb wieder aufgenommen wird, ist im Moment noch unklar. Eine Angst vor einer weltweiten Wirtschaftsschwäche, aufgrund der hohen Preise, aber auch ein aktueller Ölbedarf auf Vor-Corona-Niveau lassen zurzeit die Preise an den internationalen Märkten keine klare Richtung finden. Der Markt scheint sich aber langsam darauf einzustellen, dass die fehlenden Mengen aus Russland, zwar mit Aufwand und zu höheren Preisen kompensiert werden können.
Präsident Biden ist in Zugzwang. Die hohen Energiepreise und die hohe Inflation im Lande bringt ihm immer wieder neue Kritik ein und er muss jetzt Ergebnisse bringen, da Anfang November die Wahlen zum Repräsentantenhaus anstehen. Wenn Saudi-Arabien nicht wie von Biden gewünscht die Fördermenge anhebt, könnte er letztlich doch auf Venezuela zugehen, um mit Sanktionslockerungen den Weg freizumachen für Ölexporte aus Venezuela.
Im Inland ist die Lage weiter angespannt durch fehlende Logistik in der Lagerversorgung, aber auch durch Niedrigwasser kommt es vermehrt zu Leerständen und auch die Angst der Bürger, dass es zu einem Gaslieferstopp kommen könnte, hat einen Run auf die verschiedenen Energieträger ausgelöst und die Preise weiter befeuert.