Russland will schon im November mehr Gas nach Europa liefern

Settlement ICE Gasöl gestern war 725,75 USD. Heute Morgen steht der Kurs bei 716,50 USD. Das Währungspaar EUR/USD steht bei 1,1600.
Wladimir Putin hat angekündigt, schon im November mehr Gas nach Deutschland und Österreich liefern zu wollen. Um Entspannung in die Energiekrise in Europa zu bringen, wolle Gazprom zuallererst die unterirdischen Speicher in Russland füllen, um anschließend mehr Gas nach Europa zu leiten.
In Russland haben die Todeszahlen durch das Coronavirus Rekordhöhen erreicht. In Moskau wurde ein zweiwöchiger Lockdown verhängt. Auch in Europa und China gibt es erhöhte Infektionszahlen zu vermelden. Nun werden Befürchtungen laut, die wirtschaftliche Erholung könne dadurch ausgebremst werden.
Konjunkturelle Probleme und "Bestandsschock"
Das Wirtschaftswachstum in den USA und Europa geht nicht mehr so schnell voran, wie vormals prognostiziert. In den USA schreitet das wirtschaftliche Wachstum so langsam voran, wie seit einem Jahr nicht. Auch in Deutschland wurde das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr nach unten korrigiert.
Gestern Nachmittag wurden DOE-Bestandsdaten veröffentlicht. Analysten redeten von einem „Bestandsschock“. Viel größere Aufbauten im Rohöl wurden gemeldet, als erwartet wurde. In Cushing jedoch große Abbauten. Die Daten im Detail: Crude: 4.267M / Cushing: -3.899M / Gasoline: -1.994M / Distillates: -0.432M
Aussichten
Charttechnisch befinden wir uns in der erwarteten Korrektur. 704,75 USD war heute Morgen das Tief bei Gasöl. Dieser Bereich stellt eine Schlüsselunterstützung dar. Sollte diese Unterstützung reißen, dann ist mit einem weiteren Kursrutsch zu rechnen. Der 21-Tage gleitende Durchschnitt (aktuell bei 714,00 USD) markiert den Aufwärtstrend. Sollte diese Marke per Tagesschlusskurs unterschritten werden, so ist das als ein weiteres Verkaufssignal zu werten. Der nächste Widerstand liegt im Bereich von 728,00 USD.
Im Wirtschaftskalender stehen heute einige Daten auf der Agenda. Der Zinsentscheid der EZB, Arbeitslosenzahlen in Deutschland, das Bruttoinlandsprodukt, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und schwebende Hausverkäufe (alles USA).